kleine Katzengeschichte mit Herz

Unser Teddibärchen

 

Normalerweise nehme ich ja davon Abstand meine Besucher über meine persönlichen Tiere zu erzählen. Aber meine Teddibären-Geschichte ist soooo süüß, vielleicht interessiert diese den einen oder anderen doch.

                                                                                                                                                           

Es ist nun fast einen Monat her, da besprach ich mit meiner Familie, ob wir im Frühjahr nicht wieder Pflegekatzen aufnehmen, diese aufpäppeln, zähmen, stubenrein machen (verwilderte Katzen sind nicht gleich von Anfang an stubenrein) und dann vermitteln. Am selbigen Nachmittag in der Arbeit fragte dann einer meiner Kollegen nach dem Weg zum Tierheim. Als Erklärung gab er nur, er habe eine Katze im Auto.

Wer mich kennt, der weiss, dass ich ihn nicht zum Tierheim schickte, sondern kurzum zu mir nach Hause. Ich rechnete mit einer ausgewachsene Tigerkatze (o.ä), ein wenig verschnupft, ein wenig dünn, wie die Katzen eben meist ankommen. So rief ich meine Mutter an, dass gleich eine Katze reinkommt. Und dann kam das Teddibärchen. Eine kleine ca. 5-6 Monate alte, dürre (ca. 500g)  schrecklich mitgenommen aussehende Katze mit platter Nase, runden Kopf, runden Pfoten, runden Augen, naja, an der Katze ist alles rund, wie bei einer Britin oder Exotic Shorthair. Der Körper aber war nicht rund, sondern zeichnete jede Rippe, jeden Wirbelfortsatz ab.  

Nun, schon nach drei Tagen besserte sich ihr Zustand merklich und inzwischen sieht man zwar noch, dass sie sehr gelitten hat, aber sie ist eine kleine niedliche Katze mit ca. 3 kg. Und, sie ist in dieser Zeit sehr sehr gewachsen. ---- Ein solches Wachstum lässt sich nur erklären, dass die Katze doch älter war als geschätzt und durch ihren erbärmlichen Zustand eine Art Wachstumspause hatte --- Heute ist sie überall rund. Naja, ansehen tut man ihr ihre Ecken und Kanten die sie noch zeigt sicherlich nicht.

Schon bald zeigte mir Teddi eben diese Ecken und Kanten. Sie knurrte mich an, hieb nach mir, fauchte mich sogar an.... Nun, meine Mutter und meine Tochter durften alles mit ihr machen. Ich durfte sie noch nicht einmal vom Boden aufheben. Bald nachdem sich ihr Zustand besserte zeigte sich dass sie stubenrein ist. Aber nicht bei mir im Zimmer. Sie hat auf meine Bettdecke gebieselt, unter der ich lag. Nun, kaum erwacht, hielt ich mich zuerst selbst für den Biesler, obwohl ich normalerweise stubenrein bin. So eine große Lache hat Teddi zusammengebracht (für Zweifler, ich biesel nicht aus meinem Bauchnabel)   

Diesen Phänomen musste ich auf den Grund gehen. Klar, Teddi zeigte ihre Ecken und Kanten jedesmal, wenn ich das Wort "Vermittlung" in den Mund nahm. Denn ich wollte doch nun wirkich keine 5 Katzen. Teddi zwang mich regelrecht zu dem Versprechen, dass sie immer und ewig bleiben darf. 

Seitdem schläft Teddi gern bei mir, ich darf sie auf dem Arm rumtragen und den ganzen Tag knuddeln. Jetzt bieselt sie mich auch nicht mehr an und läuft mir überall hin nach. Sie liebt mich nun sehr und Teddi und ich werden uns nicht mehr trennen. Und dies mein ich ernst, denn Katzen kann man nicht belügen, die merken das. Für unseren Tisch haben wir  auch extra einen weiteren Stuhl besorgt, da Teddi dort Platz nimmt, während wir essen.

Allerdings muss ich sagen, ich fühl mich bei mir zuhause inzwischen wie der Rattenfänger  von Hameln. Von 5 Katzen habe ich 4 Stück bei jedem Schritt auf der Pelle kleben und Betten machen wird beinahe unmöglich. Zudem muss ich mir nun anscheinend noch eine zweite Couch ins Wohnzimmer stellen, da zur Kaffezeit auch immer 4 Katzen obensitzen und sehr mürrisch gucken, wenn wir die Holden beiseite schieben. Dabei versuchen wir schon so wenig Platz wie möglich einzunehmen um die vier Majestäten nicht mehr als nötig zu stören.

Irgendwann vor langer Zeit legten wir die Höchstzahl unserer Katzen übrigens bei 3 fest. Rübchen war die erste Pflegekatze die das "Klebe-Gen" hatte, Teddi ist die Zweite.

Im Anhang muss ich noch immer sagen, dass ich um Teddi sehr geweint hab. Was ist der Teddi nur passiert . Ich hab sie völlig unterernährt bekommen mit Erfrierungen an den Pfoten und Ohren, Katzenschnupfen, zu langen Hinterkrallen, dann hatte sie noch eine Krallenscheidenentzündung (sowas wie eine Nagelbettentzündung beim Menschen und diese war schon abgeheilt), Pilz in den Ohren und einige kleine Wunden. Die arme arme kleine Teddi. Und dabei ist sie so anhänglich und mag Menschen so gerne. Was muss sie dort draußen gelitten haben und wie kann es sein, dass eine Katze erst in einen solchen Zustand kommen kann. Warum hat sich vorher keiner darum gekümmert? Mein Arbeitskollege hat erzählt, die hat sich mit letzter Kraft zu ihm geschleppt, dabei hatte er sogar die große Kreissäge am Laufen. Zum Glück hat Teddi ihn gefunden. Er hat sie dann auch gefüttert und sich um sie gekümmert, bevor er sie ins Tierheim bringen wollte. Zum Glück hat er so gehandelt und ich finde es ganz ganz ganz ganz toll von ihm. 

 

 

 

Hier sieht Teddi schon einiges besser aus, dies ist aber nicht das neueste Foto. Im Übrigen, Teddi hat keine ansteckenden Krankheiten wie FIP, FIV oder FelV. Ihr Coronna Viren Titer beträgt 1:0 (Coronnaviren können FIP auslösen) Das ist ganz ganz selten bei Katzen

 

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