Die rote Mangrovenkrabbe

Die rote Mangrovenkrabbe                       

(Sesarma mederi)

 

Diese interessanten Hausbewohner traf ich zum Erstenmal in meinem Leben in einem Zoofachgeschäft an und war von den Krabblern sofort hin und weg. Da ich noch Aquarien samt Zubehör Zuhause hatte, blätterte ich noch im Laden ein wenig Literatur durch und nahm diese dann sofort als "Weihnachtsgeschenk" (Bitte beachten SIe, Tiere sind nicht die typischen Geschenke und ich möchte niemanden dazu führen, unüberlegt Tiere zu kaufen) für meine Tochter mit.

Anders als Fische werden diese Tiere niemals in Plastikbeuteln transportiert. Die Krabben können unter Wasser nicht atmen, daher könnten diese in einem Plastikbeutel ersticken. Zuhause füllte ich ein kleines Aquarium ersteinmal zur Hälfte mit Wasser aus einem eingelaufenen Fischaquarium, legte Wurzeln und Steine als Landteil hinein, sowie verschiedene Steinhöhlen als Verstecke und las mir dann weitere Internetseiten durch. Schließlich begann ich dann sofort, mit dem Bau des endgültigen Aquariums, was einige Tage dauerte und die Krabben erst einmal zur Ruhe kommen lies.

Schon am gleichen Abend bewies eine Krabbe, was ich über sie gelesen hab: "sie seien intelligent und brechen überall aus, wo es möglich ist." Die Krabbe kletterte aus dem Spalt der Abdeckung, die dazu gedacht sind, die Kabel durchzuführen. Zum Glück hatte ich ein Auge auf die Tiere und sammelte die Krabbe gleich wieder ein, wobei mich diese kräftig zwickte. Bei deren kleinen Größe von max. 5 cm enorm.

Der Aquarienbau:

Da die Krabben empfindlich auf Stickluft reagieren, die sich gerade in sochen Aquarien gerne bildet, sägte ich aus dem Deckel ersteinmal ein großes Rechteck aus, so dass das Lichtkabel, dass im Deckel verläuft nicht beschädigt wird, und klebte dort mit Acrylkleber Plastikgaze darauf. Den Acrylkleber bitte nur außerhalb vom Aquarium verwenden.

Über die Kabelöffnungen klebte ich mit Aquariensilikon Styropor, so dass sich hinten nur noch ein 5mm breiter Spalt befindet, der für Heizkabel und Filiterkabel völlig ausreicht.

Dann klebte ich im Aquarium auf halber Höhe Styropor an, wozu ich Aquariensylikon verwendete. Aus dem Styropor klebte ich dann auch noch eine Art "Kiste", die ich ebenfalls auf halber Höhe anbrachte.

Schließlich bestrich ich den Styropor mit schwarzem Acryllack, der 100% Wasserfest ist und eine Art "Plastikschicht" bildet. Natürlich kann man auch verschiedenfarbige Lacke nehmen und den Styropor kunstvoll anmalen. Bitte nur mit Acryllack!, da dieser im trockenen Zustand keine giftigen Dämpfe abgibt und wasserfest ist.

Wenn der Lack trocken ist, kann man den Boden mit Aquariensand füllen. Die rechteckige Styroporkiste befüllt ich mit Terrarienerde, da die Krabben gerne in der Erde wühlen und in feuchter Erde sogar ihr Futter frisch halten.

Schließlich befestigte ich mit Blumendraht noch kleine Rebenstockäste am Styropor, zum Einen als Krabbenversteck, zum Anderen, weil es hübsch aussieht.

Nun befüllte ich das ganze mit Wasser und pflanzte verschiedene Wasserpflanzen wie Anubis, Eidechesenschwanz und Javafarn. All diese Pflanzen sind zum einen robust, da Krabben an jeder Pflanze rumknabbern, zum Anderen wachsen diese auch problemlos über dem Wasserspiegel.

Nun folgte nur noch ein Schildkrötenfilter, dem ich dem vorläufigen Aquarium entnahm, legte noch ein wenig Mangrovenholz auf den Boden und stellte die schönste Steinhöle auf den Styropor als Landversteck für die Krabben.

So sieht es nun aus:

           

 

Die Haltung 

Als Mindestbeckengröße für 3 Krabben wird ein Becken von 80x30 cm empfohlen. Dies kommt dem Bewegungsdrang der Tiere zwar mehr als genug nach, aber!, diese Tiere machen unglaublich viel Dreck. Ich besitze zwei Krabben in einer Beckengröße von 60x40 cm (die gleich Grundfläche wie 80x30), aber müsste beinahe 2x in der Woche das Becken säubern, was nun mal wieder den Pflanzen nicht zu Gute kommt.

Die Krabben sind ausgesprochen gesellig. Am Besten, man hält 2 Weibchen und ein Männchen. Leider erkennt man bei junge Mangrovenkrabben kaum das Geschlecht auseinander und kein Zoofachhändler ist begeistert, wenn man alle Krabben herausfischen lässt um das Geschlecht zu bestimmen. Am unteren Teil des Chitinpanzers ist die zwar durchaus möglich, doch für die TIere eindeutig zuviel Stress, wenn jeder nachschauen liese.

Diese Tiere sind fast nur als Wildfang erhältlich, mit dem Resultat, dass sie in der Anfangszeit der Haltung ein wenig heikel sind. So starb eines unserer Weibchen sehr bald und das weitere Weibchen stellte sich dann bald als Männchen heraus. Leider verstarb unser erstes Männchen infolge der Revierkämpfe zwischen den beiden. Um weitere Verwechslungen zu vermeiden, haben wir uns entschlossen, nur zwei Tiere zu pflegen.

Zwar wollte ich das Männchen noch rechtzeitig abgeben, fand aber keinen Abnehmer. Und eine solche Krabbe wird zwar leider oft für Zierfischbecken verkauft, die Haltung darin ist aber nicht möglich. Dies wird den Krabben nicht gerecht, und ohne Landteil ertrinken diese grausam. Zwar nahm ich mein Männchen noch heraus in ein Einzelbecken, er erlag aber seinen Verletzungen. Auf Dauer eine Einzelhaltung dieser Tiere halte ich für unmöglich.

Das Futter sollte abwechslungsreich sein. So biete ich Äpfel, Möhren, Gurken, Bananen, Heimchen, Wachsmaden und natürlich Krebsfutter. Zudem finden sie immer Sepiaschale, die sehr wichtig als Kalklieferand ist. Sepiaschale ist immer besonder beliebt.

Ganz wichtig beim Frischfutter ist, dies nicht länger als max. 2 Stunden drin zu lassen, da es sonst schimmelt. Die Krabben werfen ihr Futter auch gerne mal ins Wasser, von wo man es sofort rausfischen muss. Handelsfutter ist daher geeignet, wenn man gerade keine Zeit für eine aufwendige Fütterung hat.

Allerdings rate ich vor einer einseitigen Ernährung, ausschließlich mit Krabbenfutter ab.

Die Krabben sind witzige Haustiere, so intelligent wie Kleintiere und werden mit der Zeit richtig zahm und warten auf ihr Futter. Eigentlich kann man es schon fast mir der Haltung von Mäusen vergleichen (wobei Mäuse sicherlich keinen Wasserteil brauchen). Wie alt diese Tiere werden kann ich leider nicht aus eigener Erfahrung sagen. Vorsichtig erwähne ich, dass ich etwas von 4-5 Jahren gelesen habe, wobei ich gerade bei Exoten skeptisch bin, was die Alterserwartung betrifft.

Manche behaupten sogar, sie hätten ihre Krabben dressiert und die Tiere würden kleine Kunststückchen machen. Dies kann ich mir durchaus vorstellen, aber ich denke, man sollte es besser bleibenlassen. Diese Tiere sind so oder so witzig und immer eine Freude zu beobachten.

Sie haben keine festen Aktivitätszeiten, sondern sind mal Nachts und mal Tags aktiv.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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